Eigenleistungen beim Hausbau: Was Sie selbst machen können

Wenn der Traum vom eigenen Haus Gestalt annimmt, stehen Bauende vor der Frage, wie sie ihre Immobilie möglichst kostengünstig realisieren können. Hier kommen Eigenleistungen ins Spiel – ein Begriff, der mehr umfasst als die oft zitierte "Muskelhypothek".

Eigenleistungen beim Hausbau umfassen alle Tätigkeiten, die Bauherrinnen und Bauherren selbst erbringen, anstatt sie von professionellen Handwerkenden ausführen zu lassen. Das Spektrum reicht vom Tapezieren über das Verlegen von Fliesen bis hin zur Gestaltung des Außenbereichs. Der wesentliche Unterschied zu beauftragten, fachlichen Gewerken liegt darin, dass Bauherrinnen und Bauherren ihre eigene Zeit und Arbeitskraft einbringen, um Lohnkosten einzusparen.

Die klassische Muskelhypothek bezieht sich vor allem auf körperlich anstrengende Arbeiten auf der Baustelle, wie etwa Aufräumarbeiten oder das Schleppen von Materialien. Moderne Eigenleistungen gehen jedoch weit darüber hinaus und können auch planerische und gestalterische Aufgaben umfassen. Wichtig ist, dass Bauende ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen und nur solche Arbeiten übernehmen, die sie sicher beherrschen und tatsächlich fachgerecht ausführen können.

Ein besonderer Vorteil von Eigenleistungen liegt in ihrer Anrechnung als Eigenkapital bei der Baufinanzierung. Banken sehen die selbst erbrachten Leistungen als wertvolle Investition, die die Gesamtkosten des Neubaus reduziert. Je nach Institut und Art der Tätigkeit können Eigenleistungen mit einem festgelegten Stundenlohn bewertet und als Teil des erforderlichen Eigenkapitals angerechnet werden.

Dabei gilt: Je qualifizierter die handwerkliche Tätigkeit ist, desto höher ist der angerechnete Wert. Während einfache Helferarbeiten oft mit einem geringeren Stundensatz bewertet werden, können fachlich anspruchsvollere Arbeiten wie Malerarbeiten oder sogar Teile des Innenausbaus deutlich höher angesetzt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Banken Eigenleistungen in gleichem Maße anerkennen und die Bewertung variieren kann. Daher sollten Sie sich im Vorfeld genau informieren.

Obwohl Eigenleistungen zwar Baukosten senken können, sind sie aber auch mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Zudem hängt der Erfolg stark von den persönlichen Fähigkeiten ab. Während das Streichen einer Wand oder das Tapezieren relativ einfach sein mag, sollten komplexe Aufgaben wie Elektroinstallationen oder statische Arbeiten im Rohbau stets Fachleuten überlassen werden, um schwerwiegende Schäden und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.