Unsere CO₂-neutrale SmartCity
2021 setzten wir den ersten Spatenstich für die Viebrockhaus SmartCity in Harsefeld (Niedersachsen). Hierbei handelt es sich um ein Modellprojekt einer nachhaltigen Ökosiedlung, welches aus 18 Einfamilien- und Doppelhäusern besteht. Alle Gebäude wurden CO₂-neutral als energiesparende Effizienzhäuser der Effizienzhaus-Stufe 40 NH gebaut. Mit diesem Vorzeigeprojekt für kommunalen Wandel waren wir auf der 26.UN-Klimakonferenz in Glasgow zu Gast. Auf dieser Seite erfahren Sie alles über die Erfolgsgeschichte unserer SmartCity.
Was ist eine SmartCity?
Oftmals werden Smart Cities mit Stereotypen aus Science-Fiction-Filmen verbrunden. Haushalts-Roboter, suspekte KI-Systeme, endlose Sensoren und fliegende Autos sind allerdings mehr Hollywood als Harsefeld. In der Realität möchten wir mit dem Smart-City-Projekt eine Plattform für Innovationen schaffen, um neue Lösungen für die gesamte Baubranche zu erforschen, weiterzuentwickeln und zur Marktreife zu führen. Die eingesetzten Technologien zur digitalen Vernetzung sollen dabei die Lebensqualität der BewohnerInnen erhöhen und eine im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinne nachhaltige Kommune erschaffen.
So versorgen sich alle Gebäude vollständig mit selbstproduziertem Solarstrom aus der jeweils eigenen Photovoltaikanlage, der anschließend für Heizung, Warmwasserversorgung, Lüftung sowie die Haushaltsgeräte verwendet werden kann. Dabei sind alle Häuser der Smart City intelligent miteinander vernetzt. Sonnenstrom, der in einem Haushalt nicht gebraucht wird, kann in einem anderen Haus verwendet werden. Beispiel: Ihr Nachbar macht die Wäsche immer morgens, während Sie am Abend die Waschmaschine verwenden.
Die autonome Stromversorgung macht die gesamte Smart-Kommune unabhängig von den Herausforderungen schwankender Strompreise und ist damit deutlich resilienter gegen Krisen. Die neueste Batterietechnologie für jede Wohneinheit und ein intelligentes Management zwischen den einzelnen Hausbatterien ermöglichen eine flexible Speicherung des vor Ort erzeugten Sonnenstroms in der Smart City.
Im Sommer, wenn viel Solarstrom produziert wird, werden alle verbundenen Speicherkapazitäten des Energiequartiers optimal genutzt. Zusätzlich werden in einem Gebäude eine Brennstoffzelle als Heizungssystem und ein saisonaler Speicher eingesetzt. Der durch die Solaranlagen des Quartiers erzeugte Strom wird zur Herstellung von Wasserstoff verwendet, der lokal in Speichern gelagert und im Winter bei Bedarf dem System als Energiequelle zur Verfügung gestellt wird.
Auch im Jahr 2024 ist dieses Modell der Smart City wegweisend für jede Stadtentwicklung oder den Bau von einzelnen Power Townhouses!
Besuchen Sie unsere SmartCity in Niedersachsen
Nach der offiziellen Eröffnung am 22. September 2023 sind im selben Jahr auch die ersten BewohnerInnen in die SmartCity gezogen und konnten Weihnachten bereits in ihren neuen Viebrockhäusern verbringen. Mittlerweile sind insgesamt 15 der 18 Einfamilien- und Doppelhäuser bewohnt.
Falls Sie neugierig geworden sind: Die verbleibenden fünf Häuser stehen zur Besichtigung bereit. Ein N 600, ein Smart 262 und ein Smart 300 warten darauf, von Ihnen im Rahmen einer Walk & Talk Runde besichtigt zu werden.
Besichtigungstermine, Seminare und weitere Veranstaltungen rund um das Thema SmartCity finden Sie auf unserer Übersichtsseite.
Wenn Sie eine Besichtigung in kleinerer Runde bevorzugen, laden wir Sie herzlich ein, unsere ProjektmanagerInnen im Rahmen eines Beratungsgespräches auf eine Besichtigung der Musterhäuser in der SmartCity anzusprechen. Kontaktieren Sie uns gerne noch heute!
Warum eine Smart City?
Unser Ziel ist es, den Hausbau in Einklang mit dem Klimaschutz zu bringen und gleichzeitig Aspekte wie Flächenversiegelung, Starkregensicherheit und energetische Vernetzung zu berücksichtigen. Viele dieser Themen werden schon seit Langem in §1 des Bundesbaugesetzbuches gefordert, finden in der Realität nur leider selten Anwendung.
Mit dem Projekt möchten wir einen aktiven Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Zukunft leisten. Daher wurde beim Bau der SmartCity alles in Betracht gezogen, was Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaneutralität beim Hausbau steigern kann. Projektleiterin Dr.-Ing. Elena Paul betonte bei der EU-Klimakonferenz: »Wenn es uns gelingt, den CO₂-Ausstoß drastisch zu reduzieren, können wir die Erderwärmung aufhalten.«
Das erste Hausmodell aus der SmartCity
Mit dem N 600 haben wir das erste Viebrockhaus aus der SmartCity in unser Portfolio aufgenommen. Es vereint einen bis ins Detail durchdachten Grundriss mit CO₂-sparenden Baumaterialien, einem Grün- und Energiedach sowie vielen luxuriösen Details.
Ein Highlight des N 600 ist der offene Treppenraum, welcher, in Kombination mit der Gaube, der großzügigen Empore im Dachgeschoss, dem zentralen Bereich des Hauses, eine unvergleichliche Offenheit und Lichtwirkung erzeugt. Außerdem bietet das Gebäude auf seinen 178.75 m2 Wohnfläche eine optimale Aufteilung an offen gestalteten Wohnräumen und gut platzierten Rückzugsmöglichkeiten. Informieren Sie sich gerne zum neuen Hausmodell auf unserer N 600-Hausdetailseite:
Das zeichnet unsere SmartCity aus
Die ganzheitliche Betrachtung dessen, was das Leben in einer SmartCity prägt, macht unsere Idee einer CO₂-neutralen Ökosiedlung so besonders. Für uns ist das Wohnen der Zukunft mehr als die digitale Vernetzung auf kommunaler Ebene. Das Einsparen von Ressourcen und Generationsgerechtigkeit, eine autonome und nachhaltige Stromversorgung sowie die Gesundheit und Sicherheit der BewohnerInnen steht besonders im Fokus.
Schwamm City
Schaffen von Starkregensicherheit, Schützen des Grundwasserspiegels, bessere Speicherung und Nutzung von Regenwasser, Fördern der Biodiversität.
Schwarm City
Die Häuser produzieren mehr Strom als sie benötigen und tauschen diesen nach Bedarf untereinander aus. Überschüssiger Strom wird in einem Gemeinschaftsspeicher oder für E-Mobilität genutzt.
Smart City
Zukunftsfähige und flexible Wohnformen, aktive Systeme zur Steigerung der Wohngesundheit sowie Verwendung von klimaschonenden und recycelten Materialien. Ganzheitliche Betrachtung des Lebenszyklus.
So wurde unsere Smart City gebaut
Wir haben uns im Vorfeld dazu entschieden unsere Smart-Häuser nacheinander und nicht gleichzeitig zu bauen. Dadurch bekamen wir die Chance, Produkte und Prozesse mehrfach zu testen und so Schritt für Schritt zur Marktreife zu bringen.
Wenn Sie sich für den genauen Bauablauf unserer Smart City interessieren, finden Sie auf unserer Übersichtsseite ausführliches Material zu jedem Bauabschnitt und Meilenstein:
Smart City: Stadtplanung der Zukunft
Jedes Jahr im Sommer verzeichnet man den Erdüberlastungstag, den sogenannten »Earth Overshoot Day«.Es ist der Tag, an dem der Verbrauch von nachwachsenden Rohstoffen die Kapazitäten der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt. Ab diesem Datum dürfte die Menschheit bis zum Jahresende also keine weiteren Ressourcen mehr verbrauchen!
Ist dieser Stichtag schon Anfang August, bräuchte die Menschheit 1,7 Erden, um den aktuellen Rohstoffbedarf zu decken. Würden alle Länder der Welt so viele Rohstoffe benötigen, wie wir in Deutschland, dann bräuchte es sogar die dreifache Kapazität des Planeten.
Auch die Bauindustrie hat hieran einen beträchtlichen Anteil: Mehr als 70 % der in Deutschland abgebauten Rohstoffe werden für den Bausektor (Neubau und Sanierung im Bereich Wohnungs- und Gewerbebau sowie Verkehr und Infrastruktur) verwendet. Zusätzlich entsteht bei der Produktion von Baumaterialien ein erhebliches Maß an CO₂.
Diese alarmierenden Zahlen haben unsere Entscheidung zur Entwicklung der SmartCity Harsefeld maßgeblich geprägt. Als Bauunternehmen mit einem Sinn für Eigenverantwortung und dem nötigen Knowhow in Sachen nachhaltiges Bauen, wollten wir es einfach besser machen und die Initiative ergreifen.
Neubau und Sanierungen in Deutschland werden noch lange notwendig sein, wofür es unweigerlich einer großen Menge an Ressourcen bedarf. Um das Bauen so nachhaltig wie möglich zu gestalten, haben wir die bedeutendsten Materialien maßgeblich optimiert. Die dafür gewählten Ansätze und daraus resultierenden Lösungen stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Materialien ersetzen
Der klimaschonendste Umgang mit Rohstoffen ist, wenn sie gar nicht erst benötigt werden. Was in der Erde bleibt, verursacht keine Umweltschäden. Durch clevere Lösungen konnten wir durch Optimierung und Recycling massive Ressourcen einsparen und dabei die technische Funktion des Gebäudes sogar noch verbessern!
Das Powerroof
Durch die von uns entwickelte Volldach-Photovoltaik-Anlage, das sogenannte Power Roof werden über fünf Tonnen Dachpfannen eingespart, die bei der herkömmlichen PV-Anlage normalerweise zusätzlich unter dieser verbaut werden. Durch eine ökologische Unterkonstruktion behalten die Solarzellen trotzdem ihre volle Leistungsfähigkeit und die Dichtigkeit des Daches bleibt unberührt.
Begrüntes Steildach
Auch auf der sonnenabgewandten Seite setzen wir keine Dachpfannen ein, sondern eine Unterkonstruktion aus recyceltem Kunststoff, die mit ökologisch wertvollen und anspruchslosen Sedum-Pflanzen kultiviert wird. Auch hier ist die Dichtigkeit des Daches ebenfalls einwandfrei gegeben.
Klimaschutzsohle
Anstelle der üblichen Streifenfundamente als Frostschürze setzten wir schon seit Jahren eine Untersohlendämmung mit einen umlaufenden Frostschirm ein. Somit sparen wir im Jahr mehrere tausend Tonnen Beton ein. Jetzt kommt dieser Frostschirm nicht mehr aus der klassischen XPS-Dämmung, sondern aus PET-Dämmung, die aus Recycelten PET-Flaschen hergestellt wird und somit weitere Ressourcen einspart.
Materialien wiederverwenden
Wo immer es möglich war, haben wir bereits bestehende Baumaterialien wiederverwendet, um den Verbrauch neuer Rohstoffe möglichst gering zu halten. Natürlich wird das Material vor der Verwendung ausgiebig auf seinen Zustand geprüft und in gewohnter Viebrockhaus-Qualität eingebaut.
Rückbau-Klinker
Wir geben Mauerziegeln aus Abrissobjekten ein neues Leben. Durch die Aufbereitung und den erneuten Einsatz von Verblendern, die wir von Abrissobjekten beziehen, werden der Erde pro Haus etwa 50 Tonnen weniger Rohstoffe entnommen.
Nutzung von Steine-Rücklieferungen
Auf jeder Baustelle bleiben Mauerziegel übrig, die aufgrund farblicher Abweichungen oft keine Verwendung mehr finden. Für uns die perfekte Gelegenheit: Diese Rücklieferungen werden von Hand sortiert, neu verpackt und kommen anschließend in unserer Smart City zum Einsatz.
Recycelte Fensterrahmen
Nicht zu verwechseln mit recycelbaren Fensterrahmen. Die Fensterrahmen in der SmartCity werden aus geschredderten alten Fensterrahmen unter Zugabe von Holzspänen gefertigt. Dieser Prozess kann zehnmal wiederholt werden. So benötigt man über Jahrhunderte keine neuen Rohstoffe.
Klimaschonende Varianten von Materialien
Alle Materialien, die wir nicht vollständig recyceln oder ersetzen konnten, wurden für unsere SmartCity ökologisch optimiert. Dabei gehen wir gerne kreative Wege wie einer Kooperation mit der Marmeladen-Industrie zur Herstellung bzw. Brennen von Klinkersteinen.
Kältemittel in Wärmepumpen
Synthetische Kältemittel haben ein hohes Erderwärmungspotential und enthalten meist die aktuell in den Medien kontrovers diskutierten PFAS. Wir haben bei all unseren neu zu produzierenden Wärmepumpen auf das natürliche Kältemittel Propan umgestellt, welches dieselbe Effizienz aufweist, aber frei von giftigen Stoffen und deutlich klimaschonender ist.
Kirschkern-Klinker
Auch wenn wir versuchen, so viele Mauerziegel wie möglich aus Recycling zu nutzen, wird es in Zukunft auch weiterhin einen Bedarf für neue Klinkersteine geben. Für das Brennen dieser werden sehr hohe Temperaturen benötigt, welche normalerweise nur mit Erdgas erreicht werden können. Doch es gibt eine ökologischere Alternative: Mit Kirschkernen erreicht man bei Verbrennung eine ähnlich hohe Temperatur und sie müssen nicht erst produziert werden, da sie ein Abfallprodukt der Marmeladenproduktion sind.
Wollen Sie mit uns den urbanen Wandel gestalten?
Einige der besonderen Zukunftstechnologien unserer SmartCity können Sie bereits jetzt beim Bau Ihres Viebrockhauses in Anspruch nehmen. In einem unverbindlichen Beratungstermin gehen unsere Projektmanager gerne auf Ihre individuellen Wünsche ein und planen mit Ihnen das Haus Ihres Lebens. Auch beantworten wir gerne Ihre Fragen zum Thema KfW-Förderungen & Co.
In diesem Gespräch können Sie außerdem mehr über die unterschiedlichen Hausmodelle unseres Portfolios erfahren und das vielseitige Angebot unserer Markenpartner kennenlernen.
Beratungstermin
Haben Sie bereits erste Ideen zu Ihrem Bauprojekt? Bringen Sie diese gern zum Beratungstermin mit. Wir freuen uns auf die gemeinsame Planung Ihres Viebrockhauses!