Diese Gewerke kümmern sich um Ihren Hausbau: Die Bauphasen im Überblick

Der erste Schritt in der Planungsphase ist die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Dabei sollten Sie nicht nur die Lage und Größe des Grundstücks berücksichtigen, sondern auch die Bodenbeschaffenheit und die Erschließungskosten. Ein gut gewähltes Grundstück kann den Wert des Hauses erheblich steigern und zukünftige Probleme vermeiden.

Die Wahl des richtigen Unternehmens ist entscheidend für den Erfolg des Bauprojekts. Erfahrene ArchitektInnen können helfen, Ihre Wünsche und Vorstellungen in einen realisierbaren Entwurf zu verwandeln. In der Entwurfsplanung werden die Grundrisse erstellt und erste Visualisierungen des Hauses entwickelt sowie Statiken und sonstige, notwendige Berechnungen erstellt. Diese Pläne dienen als Basis für alle weiteren Bauphasen. Darüber hinaus entscheiden Sie hier, welche Bauweise Sie bevorzugen – Massiv- oder Fertighaus. Auch geben Sie an, ob ihr Haus schlüsselfertig zum Festpreis oder mit einem Anteil an Eigenleistungen fertiggestellt werden soll.

Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss eine Bauvoranfrage gestellt und die Baugenehmigung vom zuständigen Bauamt eingeholt werden. Diese Genehmigungen stellen sicher, dass das Bauvorhaben den gesetzlichen Vorschriften entspricht und keine rechtlichen Hindernisse bestehen. Der Prozess der Genehmigung kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen, weshalb eine frühzeitige Antragstellung ratsam ist.

In der Ausführungsplanung werden die Entwurfspläne detailliert ausgearbeitet. Hierbei werden alle technischen Details festgelegt, die für die Umsetzung des Bauprojekts erforderlich sind. Diese Pläne sind entscheidend für die Vergabe der Bauleistungen an die verschiedenen Gewerke.

In diesem Schritt werden die Bauleistungen ausgeschrieben und geeignete Bauunternehmen sowie HandwerkerInnen ausgewählt, wenn Sie ein Architektenhaus bauen. Eine sorgfältige Auswahl der Gewerke ist wichtig, um in dieser Bauphase Qualität und Zuverlässigkeit sicherzustellen. Sicherheit für BauherrInnen steht im Fokus: Verträge sollten klar formuliert und alle Leistungen detailliert festgehalten werden, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.

Die Planungsphase kann, abhängig von der Komplexität des Projekts und den individuellen Anforderungen, zwischen 4 und 6 Monaten dauern. Eine gründliche Planung ist entscheidend, um den Bauprozess effizient zu gestalten und spätere Verzögerungen zu vermeiden. Für Ihre finanzierende Bank ist ein Zahlungsplan nach Baufortschritt von Bedeutung.

Der Beginn der Rohbauphase ist geprägt durch die Errichtung des Fundaments bzw. der Bodenplatte. Diese Elemente bilden die Basis des Hauses und müssen besonders stabil und genau ausgeführt werden, um das Gewicht des gesamten Gebäudes zu tragen. Die Wahl der richtigen Gründung hängt von der Bodenbeschaffenheit und den statischen Anforderungen ab.

Falls ein Keller vorgesehen ist, wird er in dieser Bauphase errichtet. Der Bau des Kellers erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Abdichtung und Isolierung, um bei evtl. auftretendem Grundwasser Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

Nach dem Fundamentbau werden die Außen- und Innenwände errichtet. Diese Wände bilden das tragende Gerüst des Hauses und müssen daher präzise und stabil gebaut werden. Die Wahl der Materialien, wie Ziegel, Beton oder Holz, beeinflusst nicht nur die Bauweise, sondern auch die energetische Effizienz und das Raumklima des Hauses.

Sobald die Wände stehen, werden die Decken eingezogen und die Geschosse errichtet. Dieser Schritt erfordert hohe Präzision, um die Stabilität und Tragfähigkeit der Struktur zu gewährleisten. Die Decken dienen nicht nur als Trennung zwischen den Etagen, sondern auch als Trittschall- und Wärmedämmung.

Der Abschluss der Rohbauphase ist der Bau des Dachstuhls und die Dacheindeckung. Der Dachstuhl gibt dem Haus seine endgültige Form und schützt es vor Witterungseinflüssen. Die Wahl der Dachform und -materialien hat Einfluss auf die Ästhetik des Hauses.

Zum Abschluss der Rohbauphase werden die Fenster eingesetzt. Diese Elemente sind nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch von Bedeutung. Sie beeinflussen die Lichtverhältnisse und die Energieeffizienz des Hauses. Eine fachgerechte Montage ist wichtig, um Wärmeverluste und Einbruchgefahren zu minimieren.

Ein zentraler Bestandteil der Innenausbauphase ist die Verlegung von Fliesen und anderen Bodenbelägen.

Hierbei werden Wände und Decken gestrichen oder tapeziert.

In dieser Bauphase werden die Innentüren eingebaut. Die Wahl der Türart, des Materials und der Beschläge kann den Stil des Hauses unterstreichen und zur Raumgestaltung beitragen.

Die Montage von Sanitärobjekten wie Waschbecken, Toiletten und Duschen erfolgt ebenfalls in der Innenausbauphase.

Hierbei werden Küchen- und Haushaltsgeräte angeschlossen und die Beleuchtungskörper montiert.

Der Einbau der Küche ist oft der krönende Abschluss der Innenausbauphase. Dabei spielen sowohl die Funktionalität als auch das Design eine wichtige Rolle.

Vor der endgültigen Abnahme wird das Haus auf mögliche Mängel überprüft. Diese Inspektion sollte gründlich durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Bauleistungen den vertraglich vereinbarten Standards entsprechen. Sollten Mängel entdeckt werden, sind die ausführenden Bauunternehmen verpflichtet, diese zu beheben. Eine klare Dokumentation der Mängel und eine Fristsetzung für deren Beseitigung sind hierbei wichtig. Dafür steht Ihnen eine dafür zuständige Bauleitung zur Seite.

Die Bauabnahme ist ein formaler Akt, bei dem das Bauprojekt offiziell als abgeschlossen erklärt wird. Bei der Abnahme sollten Sie alle Räume und Installationen genau prüfen und sich alle Funktionen, wie Heizungs- und Lüftungssysteme, erklären lassen. Es ist ratsam, unabhängige Sachverständige hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass alle technischen und baulichen Aspekte korrekt ausgeführt wurden. Denken Sie auch daran, von Ihrem Bauunternehmen einen Energieausweis und eine Energieverbrauchsberechnung für Ihr Haus zu verlangen sowie sämtliche Unterlagen (Bauakte, Garantieurkunden, Zertifikate und Protokolle).

In einigen Fällen ist zusätzlich zur Bauabnahme durch Sie eine behördliche Abnahme erforderlich. Diese wird von den zuständigen Bauämtern durchgeführt und stellt sicher, dass das Gebäude allen gesetzlichen Vorschriften und Sicherheitsstandards entspricht. Die behördliche Abnahme ist oft Voraussetzung für die Erteilung der endgültigen Nutzungsgenehmigung.

Nach erfolgreicher Abnahme erfolgt die Übergabe des Hauses an die BauherrInnen. In diesem Schritt werden alle Schlüssel übergeben und Sie können mit dem Einzug beginnen. Es ist wichtig, alle relevanten Dokumente, wie Baupläne, Bedienungsanleitungen für technische Geräte und Garantien zu erhalten und sorgfältig aufzubewahren.

Diese letzte Bauphase dauert in der Regel 2 bis 4 Wochen. Der genaue Zeitplan hängt von der Größe des Bauprojekts, der Anzahl der festgestellten Mängel und der Geschwindigkeit der Mängelbeseitigung ab.